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Bundesstraße 11 - Teil 2 Pullach bei München - Landshut Weiter geht es in Pullach Höllriegelskreuth ab dem Abzweig nach Grünwald. Wir folgen der idyllischen Wolfratshauser Straße und kommen dann in Solln/Warnberg in der Nähe des höchsten Punkts im Münchener Stadtgebiet in die Landeshaupstadt. Ab hier wird das Fahren, auch auf Radwegen anstrengend, weil man gewaltig konzentriert und ständig aufpassend fahren muss. Großstadtverkehr halt! Auch auf dem Fahrrad. Das sollte aber allen Stadtradlern bekannt sein. Und Rasen iss nich! Man fährt gefälligst angemessen. Bis auf ein kurzes Stück an der Wolfratshauser Straße in Höhe der Siemensallee, wo es auf einmal noch wieder etwas ländlich wird und es keinen Radweg gibt, geht aber Radweg mehr oder weniger durch die ganze Stadt. Gut, in der Lindwurmstraße nehme ich die Straße, was deutlich schneller geht - der Radweg ist eng und voll, in der Stadt, halt. Am Sendlinger Tor endet das Fahren. Die alte Handelsstraße und auch die B11 und ihre Vorgänger führten durch das Tor. Dahinter ist heute Fußgängerzone. Die B11 selbst verläuft in München nicht mehr auf der alten Trasse. Wie die B2 ist sie auf den Mittleren Ring umgelegt, aber nicht mehr bezeichnet. Der Mittlere Ring ist jetzt "B2 R" bzw. B2 L" für B2 rechtsrum bzw, linksrum (das ist ein Spaß: L gibt es nicht). Offiziell endet die B11 hier in Sendling kurz vor dem Harras am Mittleren Ring. Bis Freising gibt es nur noch eine Staatsstraße. In der Stadt geht die "alte" also durch die Sendlingerstraße zum Marienplatz. Hier haben wir seit Mittenwald 96,3 km hinter uns gebracht. Und von dort weiter über die Wein- und Theatinerstraße - alles Fußgängerzone zum Schieben - bis zum Odeonsplatz. Damit hat sie die ehemals ummauerte Altstadt durchquert. Das Stadtor am Odeonsplatz hieß Schwabinger Tor und wurde zur Anlage des repräsentativen Platzes 1817 bereits abgerissen. Die drei anderen Haupttore stehen ja noch, Sendlinger, Karls- und Isartor. Ab Odeonsplatz folgen wir der Ludwigstraße über den guten, aber ebenfalls stark befahrenen Radweg, via Siegestor und Leopoldstraße bis zur Münchener Freiheit, 15,3 Kilometer ab Pullach. Der Radweg schwenkt hier an der Leopoldstraße links um die Parkanlage herum, um dann rechts in die Ungererstraße abzubiegen. Die alte Trasse hat den Weg an der östwärtigen Häuserfront des Platzes entlang genommen, der jetzt auch Fußgängerbereich ist. Ab Odeonsplatz übrigens verlaufen die alte B13 als Handelsstraße von München über Ingolstadt nach Würzburg und die B11 bis zur Münchener Freiheit auf der selben Straße. Die alte B13 trennt sich dann über die weiterführende Leopoldstraße von der alten B11. An der Münchener Freiheit bilden die beiden den heutigen langgezogenen dreieckigen Platz. So geht es auf weniger stark befahrenem Radweg aus der Stadt hinaus nach Freimann, wo die alte B11 als Freisinger Landstraße zur Staatsstraße 2350 wird - bis nach Freising. Der Weg ist brettl-eben und phasenweise schnurgerade. Bei Kilometer 45,4 ab Pullach erreichen wir Freising. Die alte Handelsstraße zweigte von der heutigen Hauptstraße in der heutigen Bahnhofstraße nach Norden ab, um ins Ortszentrum in der Oberen Hauptsrtaße zu gelangen. Heute wird der Verkehr an der Bahn entlang an der Altstadt vorbei geführt. Sie wird dann Landshuter Straße um mit einem kreuzungsfreien Anschluss vor Marzling auf die neue B310-Umgehung zu treffen. Die alte Trassenführung ist hier nur noch per Google Maps zu erahnen. Offiziell heißt der Abschnitt aus Freising bis hierher aktuell B301, bevor die Straße dann zur St2350 wird und an Marzling vorbeiführt. Die alte Freisinger Straße verläuft durch Marzling, was erwartbar ist, und trifft dann auf die umgehende St2350. Ab hier ist Fahrradverkehr verboten. Man muss an der kreuzungsfreien Anschlusstelle die Staatsstraße nach Norden unterqueren und dort auf die parallel laufende Nebenstraße nach Nordosten einfädeln. Und auch hier gilt: Fahrradverbot angemessen; der Verkehr ist gewaltig nach Moosburg. Und nach 1,7 Kilometern stellt sich heraus, dass diese Parallelstraße, wie eine Wirtschaftsstraße neben einer neuen Autobahn, wohl die alte B11-Trasse ist. Schon die Breite deutet darauf hin. Aber dann kommt ein kleiner Schlenker auf der ansonsten schnurgeraden Passage, der mit alten Bäumen eingegrenzt ist. Alte B11 in Höhe Schmidhausen zwischen Marzling und Moosburg; rechts am Rand die neue St2350 Unterstrichen wird das Alter der Straße mit einem alten Meilenstein, der auf 10,0 Kilometer nach Moosburg und einen Gesamt-Kilometerstand von 40 hinweist, der auch mit meinem GPS-Track ziemlich genau auf den Startpunkt am Marienplatz in München führt (ich habe 39,6). Langenbach wird inzwischen umgangen; die alte Trasse nördlich um den Rastberg herum ist ohne alte Karten nur noch erahnbar. Auf Luftbildern ist aber im Feld die alte Führung wie ein "Bodendenkmal" zu erkennen (Quelle Bing Maps): Thonstetten wurde auch früher schon südlich passiert. Knapp 1 Kilometer vor dem Kreisverkehr in Moosburg findet man in Oberreit eine Gedenkstätte an der Straße. Sie erinnert an einen Friedhof eines der größten Kriegsgefangenenlager im 2. Weltkrieg in Moosburg, dem sog. Stalag VII A. Die heutige Umgehung von Moosburg stammt aus dem Jahr 1965. Bis dahin verlief sie durch die Innenstadt. Die auf der Tafel an der Gedenkstätte in Oberreit auf einem historischen Stadtplan von ca. 1945 bereits eingezeichnete Umgehung existierte zu dem Zeitpunkt noch nicht. Dies hat Herr Ellböck vom Stadtarchiv Moosburg dankenswerterweise auf Anfrage bestätigt (die Planungen begannen 1949, angedacht war das Unterfangen eventuell schon früher). Von Herrn Ellböck bekam ich auch den genialen Hinweis auf das Geoportal Bayern mit dem BayernAtlas, mit dem man im Detail alte Straßenverläufe erforschen kann. Die meisten der bei der Nachdokumentation gefunden alten Trassen habe ich dort ausfindig machen können. Der alte Verlauf in Moosburg ist durch die Münchener und Landshuter Straße gut nachvollziehbar. Den Stadtplatz erreicht man bei Kilometer 49,6 ab Marienplatz München. Die weitere Streckenführung nach Landshut ist mit dem Fahrrad wieder etwas herausfordernder. Ab der Autobahnanschlussstelle Moosburg-Nord heißt die Straße wieder B11. Spätestens ab dort ist die Strecke bis Landshut extrem stark befahren, weil sie der südliche Autobahnzubringer ist. Deshalb ist ab der Isarbrücke in Moosburg der beschilderte Radweg empfehlenswert, der allerdings einen ordentlichen Umweg von 1,8 km um den Ausgleichsweiher herum durch die Volksmannsdorferau nimmt. 700 m östlich der Anschlussstelle Moosburg-Nord verläuft dann der Radweg wieder an der B11 entlang, wobei man in Weixerau bei Möbel Biller nach Norden nochmals durch den Ort ausweichen muss. In Höhe Kronwinkel überquert man die B11 kreuzungsfrei (Radweg nach Landshut beschildert) und biegt vor Kronwinkel nach Nordosten ab. Hier verläuft der Radweg auf der alten B11-Trasse und beeindruckt duch seine Breite - alte Bundesstraßentrasse - und (hinter Tiefenbach) die Führung durch den Wald. Hier heißt sie auch Äußere Münchener Straße. Die Ausbaustrecke führt links davon etwas tiefer mit viel Verkehr. Augenscheinlich war die alte Trasse in unmittelbarer Nähe der Isar deutlich hochwassersicherer. Die neue Strecke hat das durch die Flussregulierungsmaßnahmen nicht mehr nötig. Äußere Münchener Straße als alte B11 Fahrradweg vor Landshut - links scheint die neue, tiefer liegende Strecke durch die Bäume Kommt man nach Landshut, findet man unter der Eisenbahnbrücke rechter Hand an der Äußeren Münchener Straße das 'Zollhaus', was augenscheinlich bezeichnend ist. Man folgt der Äußeren Münchener Straße in einem leichten Bogen, bis man kurz danach zur großen Kreuzung der B15 gelangt. Diese Kreuzung muss man quasi noch Osten überqueren; ab dort führt die Innere Münchener Straße bis mitten in die Stadt, wo der lang gezogene Platz als Fußgängerzone 'Altstadt' heißt. Wir sind hier am Rathaus vom Münchener Marienplatz aus bei Kilometer 68,5 und beenden die zweite Etappe mit Kilometer 165 vom Beginn in Mittenwald. Hier endet auch vorläufig die B11. Sie führt bis Deggendorf lediglich als Staatsstraße weiter. Hier kurz ein Hinweis zur Kilometrierung: Wie man im GPS-Track sehen kann, habe ich die Umwege durch die Volkmannsdorferau und durch Weixerau ausnahmsweise herausgerechnet, weil sie "echte" Umwege waren. Die Streckenbeschreibung geht dann mit der nächsten Etappe weiter. Und hier wieder die Anmerkungen zu den Fahrradwegen auf der Etappe - wegen der etwas "unübersichtlicheren" Streckenlage auch mit den Straßenteilen: Ab Pullach fast durchgehend Radweg bis Garching; und zwar rechts der Straße in nördlicher Richtung; Ausnahme am Ortsende Dirnismaning muss man für einen knappen Kilometer die Seite wechseln. Ab Ortsende Garching (trotz - oder wegen - des Uni-Campus, der abseits liegt) bis Achering 12 km lang kein Radweg. Der Verkehr ist aber erträglich - die Straße auch breit ausgebaut. Ortsdurchfahrt Freising bis kurz hinter Marzling kein Radweg. Zwischen Moosburg und Landshut gibt es einen beschilderten Radweg, der aber (siehe Beschreibung oben) einige Umwege nimmt. |
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